Was verbindet dich mit der WCIA?
Zunächst mal Mark mit dem ich mehrere Jahre zusammenarbeiten durfte. Ich schätze seine soziale Einstellung, seinen Elan und seine Umsetzungskompetenz.
Als er das WCIA Projekt ins Leben rief empfand ich das als grandiose Initiative, die mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen kann:
- Menschen unterstützen eine berufliche Perspektive zu entwickeln
- Menschen unterstützen in Lohn und Brot zu kommen
- Interkulturelle Verständigung
- Beseitigung von Fachkräftemangel in der IT
Da sind essenzielle Bausteine für funktionierende Integration dabei.
Und dann ist da mein Wunsch mit Menschen anderer Kulturen in den engen Austausch zu treten, Berührungsängste zu überwinden und voneinander zu lernen. Die WCIA schafft diesen Raum.
In welchem Tätigkeitsfeld finden wir dich in der Arbeit bei der WCIA? Was begeistert dich daran?
Ich engagiere mich als Mentor und bin in dieser Rolle ein Wegbegleiter für meine:n Mentee. Ich möchte sie oder ihn im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstützen, in Deutschland Fuß zu fassen. Mein Fokus liegt auf der Erweiterung der Sprachkompetenz, beruflicher Orientierung (insbesondere im IT-Bereich), Teilhabe an meinem Netzwerk und Bewerbungstraining.
Mentoring in dieser Form ermöglicht es sich richtig kennenzulernen. Wir gewinnen beidseitig Eindrücke aus der Lebensrealität und Kultur des anderen. Das hatte ich in meinem Leben in dieser Form zuvor nicht und möchte es nicht mehr missen.
Was sind deine Ziele mit der WCIA?
In aller erster Linie den mir anvertrauten Mentees bei Ihrer beruflichen Orientierung zu helfen. Dafür steht das Programm. Sie sollen spürbar vom Mentoring-Programm der WCIA profitieren.
Ein persönliches Ziel ist mein Bild auf unsere Gesellschaft zu erweitern und so ein realistischeres Bild zu entwickeln. Wer ist da noch außerhalb meines alltäglichen Umfelds? Wie sieht ihr Alltag aus? Was sind ihre Probleme, was ihre Freuden?
Du begleitest deinen Mentee ja schon etwas länger. Gibt es Momente, die dich immer noch überraschen?
Es ist für geflüchtete Menschen aus anderen Ländern mitunter kompliziert, in Deutschland Fuß zu fassen. Selbst wenn das berufliche Ziel klar ist und sie die notwendigen Qualifikationen mitbringen. Prinzipiell gibt es gute Hilfestellungen, verteilt über mehrere Institutionen. Woran es hakt, sind interdisziplinäre Zusammenarbeit und Ressourcen.
Es gibt eine Analogie zu unserem Gesundheitswesen: Solange man eine eindeutige, einfach zu behandelnde Diagnose hat, kann einem gut geholfen werden. Bei komplexer Symptomatik erfährt man in den einzelnen Fachbereichen vielleicht noch gute Hilfe, es fehlen aber schnell interdisziplinäre Führung und Ressourcen, die für eine zielführende Genesung essenziell wäre.
Und etwas, worüber wir regelmäßig schmunzeln: Sprichwörter, die in der jeweils anderen Sprache einfach nicht funktionieren– egal wie oft man es versucht.
Welche Tipps würdest du aufgrund deiner Erfahrung in der IT-Branche Neueinsteigern mit auf den Weg geben?
Konkret auf die IT bezogen würde ich sagen:
Programmieren zu können ist in der IT definitiv von Vorteil. Ein toller Start ist somit definitiv eine Ausbildung oder ein Studium mit Informatik-Schwerpunkt.
Die IT-Branche ist zugleich wahnsinnig vielfältig und bietet diverse Einstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Ihr müsst nicht zwingend Programmierer:in sein, um zu starten.
Nehmt euch (immer wieder) Zeit zur Orientierung: Wie stelle ich mir meinen Arbeitsalltag vor? Kann ich das in meiner aktuellen oder geplanten Rolle leben? Passt das Produkt an, und der Bereich, in dem ich arbeite? Ggf. kommen auch Rollen wie Requirements Engineer, Scrum Master, Product Owner, Product Manager, Process Manager, Business Analyst, etc. in Frage. Informiert euch zu den einzelnen Berufsbildern.
Und dann noch was anderes:
Überlegt euch, wie ihr euch körperlich fit haltet. Ausreichend Bewegung, Dehnung, bildschirmfreie Zeit und frische Luft sind wichtig, um Langzeitschäden zu vermeiden. Sprecht mit euren Arbeitgebern. Sie haben oftmals ein ureigenes Interesse daran, dass ihr präventiv etwas für eure Gesundheit tut.